- Mosel-Saar-Ruwer
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viertgrößtes deutsches Weinbaugebiet (flächenmäßiger Anteil 11,5 %), in Rheinland-Pfalz und (Bereich Moseltor im Süden) im Saarland, im Tal der Mosel zwischen Perl und Koblenz (245 km) und in ihren Nebentälern, v. a. in denen der bei Trier mündenden Saar und Ruwer (Saarwein, Ruwerwein; mit Trier der Bereich Saar-Ruwer, zu 70 % mit Riesling bestockt). Das Moseltal wird untergliedert in Untermosel (Bereich Zell [Mosel]) zwischen Zell (Mosel) und Koblenz, Mittelmosel (Bereich Bernkastel) zwischen Schweich und Briedel (v. a. Riesling) sowie Obermosel zwischen Kreuzweiler und Igel (v. a. Elbling für Sektgrundwein) und Moseltor (Perl und Nennig; saarländische Weine, v. a. Elbling und Müller-Thurgau). Mosel-Saar-Ruwer umfasst insgesamt (1996) 12 215 ha Rebfläche (davon 85 ha im Saarland; 12 088 ha in Ertrag), die fast ausschließlich mit Weißweinreben bestockt ist, und zwar v. a. mit Riesling (54,3 %) und Müller-Thurgau (21,7 %), daneben mit Elbling (9,1 %), Kerner (7,6 %), Bacchus u. a. 1996 wurden bei einem durchschnittlichen Hektarertrag von 92,4 hl (Durchschnitt in Deutschland 84,4 hl/ha) 1,52 Mio. hl Wein erzeugt, zu 75,7 % Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete, zu 13,5 % Qualitätswein mit Prädikat.Die Probleme des Weinbaugebietes sind neben den geographischen (die für den Weinbau günstigen klimatischen Bedingungen erreichen hier ihre Grenzwerte; noch bis 1984 war hier die Nasszuckerung, die nicht nur den Zuckergehalt erhöht, sondern v. a. den Säuregehalt vermindert, erlaubt) topographische (vorherrschend Steillagen, die kaum Maschineneinsatz ermöglichen und daher sehr arbeitsaufwendig sind, was hohe Gestehungskosten ergibt), strukturelle (durchschnittliche Betriebsgröße 1,84 ha; rd. 60 % der etwa 6 643 Winzer sind Nebenerwerbswinzer), organisatorische und wirtschaftliche (Ausweitung des Rebareals auf Flachlagen, um ökonomisch mit anderen Gebieten konkurrieren zu können, was aber einen Qualitätsverlust nach sich zog); hinzu treten die der Flurbereinigung mit ihren Verbauungen (zum Schutz vor Bodenabspülung): Der schnellere Wasserablauf verursacht Hochwasser im Tal, während in den Weinbergen zu wenig Wasser zurückbleibt. Als Gegenmaßnahmen wurden in den 1980er-Jahren zahlreiche Winzervereinigungen mit qualitätssteigernden Zielen (v. a. für Riesling) gegründet und gebietstypische Weine (u. a. Moseltaler) kreiert. Ein Moselweinmuseum besteht in Bernkastel-Kues. - Weinbau ist an der Mosel seit den Römern bekannt.
Universal-Lexikon. 2012.